Mit 70.000 Besuchern hat die diesjährige Kunst- und Antiquitätenmesse in Maastricht mehr Besucher zu verzeichnen als in den letzten Jahren. Im Gegensatz dazu ist das Durchschnittsalter der Besucher vergleichsweise deutlich niedriger ausgefallen. Das lässt weniger darauf schließen, dass die jüngeren Generationen nun doch noch ihre Liebe zu Antiquitäten entdeckt haben, als dass die Messe in diesem Jahr mehr Händler aus den Bereichen moderner und zeitgenössischer Kunst sowie erstmalig aus dem Bereich Design aufgenommen hat.
Im Vergleich zum letzten Jahr waren dagegen weniger Asiatika zu finden, obwohl das Interesse daran ungebrochen sein dürfte. Weiterhin kaum oder so gut wie gar nicht vertreten waren Münzen, Teppiche und Gläser. Den verhältnismäßig wenigen ausgestellten Möbeln nach zu urteilen, scheint der Markt in dieser Gattung am ehesten noch Vorliebe für die Erzeugnisse in dem eher ruhigen und linearen Louis-XVI-Stil zu haben. Vielleicht, weil dieser am ehesten korrespondiert mit dem allgemeinen Geschmackswandel hin zu dem Glatten, Geradlinigen und Schlichten.
Insgesamt ist mir aufgefallen, dass viele Aussteller eher ein breiter gefächertes Angebot dessen, was sie grundsätzlich zu bieten haben, gezeigt haben, als sich auf einen thematischen Schwerpunkt mit Objekten aller Größe und Wertigkeit zu fokussieren. Vielleicht steckt dahinter der Versuch, den an sich schon sehr gesättigten Markt noch auf die kleinsten, ungewöhnlichsten oder auch seltensten Vertreter einer -vielleicht noch unentdeckten oder ungeweckten - Sammel- bzw. Kaufleidenschaft aufmerksam zu machen. Bei mir jedenfalls hat das gefruchtet: Innerhalb meiner Passion für Silberobjekte habe ich die Matebecher neu entdeckt.